3er Satz Bleistift-/Kohle-Handzeichnungen, "Frauenbildnisse", von Martin Hönemann (1858-1937), einmal monogrammiert bzw. 2 weitere Blätter zugeschrieben, da aus Konvolut mit anderen signierten oder monogrammierten Werken des Künstlers stammend und vergleichbar in Bezug auf gezeichneten Frauentypus, Arbeit in Kohle rechts unten mit "Zigeunerin" betitelt sowie mit Künstler-Monogramm "M.H." versehen, Frauenkopf im schönen Profil, mit Blüte im welligen dunklen Haar, dieses verläuft sich nach unten in offenen Konturen, Nase minimal weiß gehöht, weitere Zeichnung mit Namensgebung in rechter unterer Blattecke (aber nicht entzifferbar), ähnliche Physiognomie der Dargestellten im strengen Profil, allerdings mit skeptisch-mürrischem Gesichtsausdruck, vor schraffiertem Hintergrund zeichnen sich auch leicht geduckter Oberkörper und ausgreifende Arme ab - möglicherweise im Spiel oder in künstlerischer Darstellung begriffen, unbezeichnete Zeichnung mit blattfüllender Komposition, Hintergrund komplett geschwärzt und durchgängig schraffiert, kunstvolles Spiel mit dem Hell-Dunkel und dezent von links beleuchteten und verschattet liegenden rechten Bildpartien, Darstellung eines aus der strengen Frontalität gewendeten Mädchenbildnisses im gewählten Büstenausschnitt, in Nahansicht wiedergegeben, porträtiert wird junge Frau mit anmutigem Antlitz in natürlicher Schönheit und mit locker hochgestecktem Haar, ihr nachdenklich versunkener Blick geht nach leicht rechts oben aus dem Bild heraus, absolut naturalistisches Bildnis in ausgewogener Bildkomposition und sorgfältigter Detailliertheit der zeichnerischen Umsetzung; guter unbeschädigter Erhaltungszustand, lediglich Bleistiftspuren vom Zeichnen, Blatt der Zigenerin mit beschnittener Ecke links unten;
Blattgröße: H. 23,5 - 28,5 x B. 21,5 - 26,5 cm / Bildgröße: H. 20 - 28,5 x B. 17 - 24,5 cm
Künstlername: Hönemann, Martin
Geschlecht: m
Künstler. Beruf: Maler; Radierer; Holzschneider
GEO-Nachweis: Deutschland
Staat (1990): Deutschland
Geburtsdatum: 1858.03.05
Geburtsort: Altenhain (Sachsen)?
Letzte Erwähnung: (vor) 1924
Erwähnungsort: Berlin
Fundstelle: ThB XVII, 1924, 209
- Nachtrag Sterbejahr: 1937
- geboren am 5.3. 1858 in Altenhain (bei Grimma - Sachsen)
- weiterhin literarische + musikalische Werke geschaffen
- ging aus dem Xylographen-Gewerbe (Holzstich) hervor
- 1874-75 Besuch Akademie Leipzig
- 1886-88 Studium Hochschule für bildende Künste Berlin und Academie Julian in Paris
- Ernennung zum "Königlichen Professor" > siehe Zeitungs-Artikel "Kunst-Herold" von 1910
- beherrscht mit großer Virtuosität die Holzschnitt- und Holzstich-Technik > brachte Holzstichkunst auf große Höhe
- neben einigen Gemälden und Zeichnungen hat er zahlreiche Werke, vor allem von Meistern des 19. Jahrhunderts, reproduziert > Franz Skarbina, Lenbach, Menzel, Leibl, Max Liebermann
- einige Zeit arbeitete er an Richard Bongs Zeitschrift "Moderne Kunst" mit
- besonders hat er sich des Faksimileschnittes nach Zeichnungen angenommen, deren Originalwirkung er täuschend echt wiederzugeben weiß (z.B. tonige Kreidezeichnungen Menzels, Bäuerin-Zeichnung Leibls)
- Reproduktionsstiche nach Menzel: "Klatschbasen" > Zusammenarbeit und Schätzung Menzels
- Auszeichnungen: Ehrenvolle Erwähnung Berlin 1884 und 1905, Ehrenzeugnis 1906, Mention honorable Paris 1908/09, Ehrenpreis der Stadt Berlin 1909
- Mitglied Reichsverband bildender Künstler Deutschlands - Berlin
- Werke in verschiedenen Staatssammlungen
Maße: |
Breite 26,5 cm, Höhe 28,5 cm |
Einordnung: |
Graphiken - Zeichnungen / 20. Jahrhundert |
Artikel Nr.: |
04717 |
Preis: |
140,00 € (Endpreis zzgl. Lieferkosten) |