Rudolf Gudden (1863-1935): Künstler-Selbstporträt, signiertes Öl Gemälde, Datierung 1929


Foto 1: Rudolf Gudden (1863-1935): Künstler-Selbstporträt, signiertes Öl Gemälde, Datierung 1929
Foto 2: Rudolf Gudden (1863-1935): Künstler-Selbstporträt, signiertes Öl Gemälde, Datierung 1929
Foto 3: Rudolf Gudden (1863-1935): Künstler-Selbstporträt, signiertes Öl Gemälde, Datierung 1929
Querformatiges Gemälde: Selbstporträt, von Rudolf Gudden (1863-1935), Öl auf Holztafel, 66-jähriger reifer Künstler gibt sich im Ausschnitt des Brustbildes wieder, ins scharfe Profil gewendet und aus dem Bild heraus blickend, zeigt markante ausdrucksstarke Physiognomie des Malers, er trägt ein braunes Sakko, scheint in sich ruhend, reflektierend sowie entspannt zurückgelehnt zu sitzen und hält seine gefalteten Hände ruhig vor den Oberkörper, cremefarbiger Hintergrund durch gelbe Farbakzente räumlich moduliert, Hand- und Gesichtspartien mit pastosem strukturierten Farbauftrag aus Farbschichten und Nuancen zusammengesetzt, expressive Manier, in der rechten oberen Bildecke monogrammiert mit "R.G." und datiert ´29 (1929), Bild gerahmt; sehr guter unbeschädigter Originalzustand;
Rahmengröße: H. 62,5 x B. 80 cm / Bildausschnitt: H. 53 x B. 70,5 cm

- Literaturverweis zu weiterem Selbstporträt aus dem Jahr 1923 / Tafel in: Dr. Fritz Rupp: "Rudolf Gudden - Ein zeitgenössischer deutscher Künstler", Frankfurt am Main 1913, Tafel XXII / S. 29-30

Provenienz:
Die Bilder kommen aus einem Künstlerhaushalt.
Der Künstler Josef Schaden (geboren 1926 in Wien, entstammt einer Wiener Hotelierfamilie) lebte nach dem Krieg in Würzburg als Kunstverleger, Photograph und Maler (Expressionist) und seit 1988 in Gottsdorf sowie ab 2001 in Passau.
Er arbeitete mit Oskar Kokoschka, einem seiner Vorbilder, in Salzburg. Ein anderer Künstler, der ihn künstlerisch beeinflusste und prägte, war Rudolf Gudden.
Schaden sammelte früh dessen Gemälde und eine enge Verwandte, welche seinerzeit den Künstler Rudolf Gudden persönlich kennenlernte und eine Liaison zum Künstler unterhielt, konnte Werke Guddens an Josef Schaden vermitteln. Auf diesem Wege gelangte er auch an ein umfangreiches Zeichen- und Skizzenwerk Rudolf Guddens.
Die Provenienz der Gemälde sowie der Zeichenmappe ist somit gesichert und nachzuvollziehen.

Künstlername: Gudden, Rudolf
ThB-Name: Gudden, Rudolf
Thieme-Becker Dokument
Geschlecht: m
Künstler. Beruf: Maler
GEO-Nachweis: Deutschland
Staat (1990): Deutschland
Geburtsdatum: 1863.08.21
Geburtsort: Werneck (Unter-Franken)
Todesdatum: 1935.09.15
Todesort: München
Erwähnungsort: Frankfurt (Main)
Fundstelle: Vollmer II, 1955, 329; ThB XV, 1922, 189
- Rudolf Gudden war Sohn des Arztes und Psychiaters Dr. Bernhard Gudden, der mit dem bayrischen König Ludwig II. in den Tod ging
- Karl von Piloty erkannte Rudolf Guddens Talent und förderte sein Akademiestudium
- ausgebildet 1882-1885 an der Akademie in München unter Raab und Loefftz und der Akademie in Karlsruhe
- seit 1888 in Frankfurt am Main ansässig gewesen
- zahlreiche Studienreisen unternommen, die Motive beeinflussten: Deutschland, Vogesen, Holland, Italien, Spanien, Marokko
- er begann mit holländischen Interieurs und Szenen aus dem Volksleben, in denen sich seine Vorliebe für Lichtprobleme ankündigt / das Licht wird für seine Malerei stets bestimmend sein
- darauf schuf er südliche Motive
- später kam er zu einer kraftvollen Freilichtmalerei, ohne aber wie der Impressionismus die Form durch das Licht aufzulösen > Licht als Kraft
- sein Werk beinhaltet auch zahlreiche Porträts
- er vertrat eine unkonventionelle und freie Kunstauffassung entgegen dem größtenteils vorherrschenden Akademiestil seiner Epoche > Wegbereiter der Moderne
- Gudden zeigte seit 1889 seine Bilder im Münchner Glaspalast, regelmäßig in Frankfurt sowie in anderen ehemalig westdeutschen Kunststädten und seit 1897 auch wiederholt in Paris
- Ausstellungen: Berlin 1888 und 1889 / Wien 1894 / Dresden 1901, 1904 und 1912 / Wiesbaden 1909 / Darmstadt 1910 / Bonn und Rom 1911 / Bremen 1912 / Köln, Düsseldorf und Mannheim 1913
- 1913 veranstaltete der Kunstsalon Schames in Frankfurt eine Kollektivausstellung anlässlich seines 50. Geburtstages
- weitere Ausstellungen: Stuttgart 1914 / Frankfurt 1926
- zahlreiche seiner Werke verbrannten mit dem Münchner Glaspalast während des Krieges

Maße: Breite 80 cm, Höhe 62,5 cm
Einordnung: Gemälde / 20. Jahrhundert
Artikel Nr.: 03798
Preis: verkauft