Fayence Walzen-Krug, 18. Jahrhundert (1784), Hannoversch-Münden


Foto 1: Fayence Walzen-Krug, 18. Jahrhundert (1784), Hannoversch-Münden
Foto 2: Fayence Walzen-Krug, 18. Jahrhundert (1784), Hannoversch-Münden
Foto 3: Fayence Walzen-Krug, 18. Jahrhundert (1784), Hannoversch-Münden
Fayence Walzenkrug, 18. Jahrhundert, Hannoversch-Münden, mit Zinndeckel, im gravierten Deckel von 1784 Name des vormaligen Besitzers: "Claus Schmidt", Gravur mit Eroten, die Krone flankieren und Ranken, innseitig mit Stempelprägung: Schlüssel und Großbuchstaben "IHTM", Krug mit weißer Untergrundglasur, Mitte manganviolett gesprenkelter Grund, aus dem eine Vierpaß-Kartusche ausgespart ist, darin über Hürde springendes Pferd in einer Landschaft, springendes Pferd dem Hannoverschen Wappen entnommen, Kartuschenbild in grün, blau und gelb, nach oben und unten abgegrenzt durch feine Doppelrandstreifen; innen mit kaum sichtbarem Spannungsriß, ansonsten guter Originalzustand;
Gesamt-H.: 21,5 cm (mit Deckelknauf)

Hannoversch-Münden (1732-1806, 1854):
- Manufaktur wurde 1732 von Karl Friedrich von Hanstein gegründet > Beginn der Herstellung
- am 20. Juni 1755 Konzession und Privileg zur Fayence-Herstellung erhalten
- 1775 ging sie an seinen Sohn, Johann Karl Friedrich von Hanstein, über und 1797 an dessen Sohn Ernst Karl Friedrich Georg
- 1806 trennte man sich von der eigentlichen Fayence-Herstellung und führte die Steingut-Fabrikation ein, die bis 1854 unter wechselnden Besitzern weiterbestand
- in der Hauptsache wurden Walzenkrüge hergestellt
- dekoriert wurde bevorzugt in Scharffeuermalerei, monochrom in Blau oder in Manganviolett; aber auch lebhafte Farben wie Mangan, Grün und Antimongelb kommen vor
- im figürlichen Dekor findet sich auffallend häufig das springende Pferd
- als Manufakturmarke treten drei abnehmende Halbmonde in Blau oder Manganviolett auf, die dem Familienwappen der Hansteins entnommen sind

Literaturangaben mit Abbildungen identischer und ähnlicher Stücke:
- Katalog: Deutsche Fayencen im Hetjens-Museum, Kunstmuseum der Stadt Düsseldorf, bearbeitet von Adalbert Klein, 1962, S. 106-107 / Abb. 187
- O. Riesebieter: Die deutschen Fayencen des 17. und 18. Jahrhunderts, Leipzig 1921, S. 200-202 und S. 205 / Abb. 237
- Wofgang Schwarze: Alte deutsche Fayence-Krüge - Enghals-, Birn-, Walzenkrüge des 18. Jahrhunderts im deutschen Sprachraum, mit einer Einleitung von Konrad Strauss, Wuppertal 1980, vgl. S. 20, S. 234-235 / Abb. 771-776

- fast identisches Stück stammt z. B. aus der Sammlung Riesebieter

Maße: Höhe 21.5 cm
Einordnung: Ceramic - Faience - Stoneware / 18th century
Artikel Nr.: 02731
Preis: verkauft